Lama Shenpen Hookham
Lama Shenpen, geboren 1946 als Susan Rowan in England, lebte von 1969 an als junge Frau längere Zeit in Indien, überwiegend als Nonne in der tibetisch-buddhistischen Tradition.
Im engen und persönlichen Kontakt lernte sie in dieser Zeit von den großen Lamas der exiltibetischen Gemeinschaft, wie Bokar Rinpoche, Kalu Rinpoche und dem 16. Karmapa. Dieser schickte sie im Jahr 1976 nach Europa zurück, um Gendün Rinpoche beim Aufbau eines der ersten buddhistischen Zentren in Europa als Übersetzerin zu unterstützen. Dort traf sie auf Khenpo Tsültrim Gyamtso Rinpoche, einer der großen lebenden Meister der Kagyu-Schule, dessen Schülerin sie seit dieser Zeit ist.
Auf sein Anraten hin ‘gab sie ihre Roben zurück’, d.h. sie gab den Status als Nonne auf und begann eine Doktorarbeit in Oxford, in der sie eine bahnbrechende Neuinterpretation des Ratnagotravibhaga, einer zentralen Schrift zu den tiefgründigen Lehren zur Buddha-Natur, vornahm. Diese Studie ist unter dem Titel ‚The Buddha Within‘ als Buch erschienen.
1982 heiratete sie Lama Rigdzin Shikpo (Michael Hookham), der zu einem wichtigen Lehrer für sie wurde und dessen Sangha ‚Longchen-Foundation‘ sie mit aufbaute.
In den 1990er Jahren entwickelte sie mit ihm zusammen das Training ‚Discovering the Heart of Buddhism‘, einen als Selbst-Studium konzipierten umfassenden buddhistischen Kurs, der durch die Erforschung der eigenen Erfahrung zu den buddhistischen Lehren und der Praxis der Meditation führt.
Ermutigt durch den Lehrer all ihrer Lehrer, S.H. Dilgo Khyentse Rinpoche gründete sie 1998 in Nord-Wales die Lebens- und Lehrgemeinschaft ‘Awakened Heart Sangha’ und baute hier das Retreat-Zentrum ‚The Hermitage‘ auf.
Sie übersetzte eine ganze Reihe tibetischer Texte für ihre Schüler*innen ins Englische und ist Autorin des Buches ‚Beim Sterben geht es um mehr als den Tod‘ (Neuauflage 2018). Ihre neuesten Veröffentlichungen sind ihre Lebensgeschichte ‚Keeping the Dalai-Lama Waiting‘ (2020) und ‚The Guru-Principle‘ (Shambhala, August 2021).
Unermüdlich unterrichtet sie im Rahmen der tibetischen Mahamudra-Tradition ihre Schüler*innen in Meditation, Kontemplation und Einsicht in ihrem direkten, aus Erfahrung gespeisten und Jargon-freien Stil und besucht auch jedes Jahr Deutschland, um zu lehren und das Mandala ‘Herz der Dinge’ weiter zu fördern.
Insgesamt verbrachte Lama Shenpen circa 12 Jahre im Retreat und lebt jetzt im Semi-Retreat in der Hermitage. Mittlerweile konzentriert sie ihre Energie darauf, ihre langjährigen Schüler*innen weiter auszubilden, Einzelgespräche mit Praktizierenden zu führen und weiter zu schreiben.